Ghee in der ayurvedischen Lehre
Möchtest Du wissen, wie Du selbst Ghee herstellen kannst? Dieser Artikel zeigt es Dir.
In der ayurvedischen Küche darf Ghee auf keinen Fall fehlen. Die geklärte Butter hat im Vergleich zu anderen Fetten viele Vorteile und eignet sich nicht nur zum Braten und Frittieren, sondern auch für eine Vielzahl von gesundheitlichen Zwecken. Doch was genau ist Ghee? In diesem Artikel erfährst Du alles über dessen Verwendung, ob das reine Fett gesund oder ungesund ist und vieles mehr. Selbstverständlich haben wir auch ein Rezept für Dich, damit Du es selbst herstellen kannst.
Aber was genau ist Ghee-Butter?
Im Grunde handelt es sich dabei um nichts anderes als Butterschmalz. Das geklärte Fett hat einen Fettanteil von fast 100 Prozent, eine sattgelbe Farbe und eine etwas festere Konsistenz. Im Vergleich zu ungeklärter Butter ist der Geruch intensiver. Bei der Herstellung verdampft der Wasseranteil vollständig und tierisches Eiweiß sowie Milchzucker setzen sich ab.
Doch ist reines Fett gesund? Ist Ghee gesund?
Ghee ist tatsächlich die gesündeste Art von Fett, die im Alltag verwendet werden kann. Der Grund dafür ist, dass es zu 70 Prozent gesättigte Fettsäuren enthält, die entgegen der lang verbreiteten These, ungesund zu sein, heute als gesund angesehen werden. Ghee enthält auch die Vitamine D, E und A, aber um den Tagesbedarf zu decken, müsste man schon eine ordentliche Menge essen. Die Qualität der Butter spielt ebenfalls eine große Rolle für die Gesundheit.
Allerdings ist Ghee nicht vegan, da es aus tierischem Fett hergestellt wird. Obwohl die ayurvedische Küche traditionell auf tierische Produkte setzt, gibt es mittlerweile in vielen Reformhäusern veganes Ghee oder Alternativen wie hochwertiges Kokosfett, die in der veganen ayurvedischen Küche gerne verwendet werden.
Im Ayurveda wird Ghee aufgrund seiner vielen Vorteile hoch geschätzt. Es kann für verschiedene Zwecke verwendet werden, einschließlich Kochen, medizinischer Anwendungen und Hautpflege.
Als Butterreinfett eignet sich Ghee hervorragend zum Kochen. Im Gegensatz zu anderen Fetten kann es problemlos bei hohen Temperaturen verwendet werden, da die Fettsäuren bis zu 180 °C stabil bleiben. Dadurch eignet es sich perfekt zum Braten von Fleisch, Fisch oder Gemüse, ohne dass gefährliche Transfettsäuren entstehen, die Herz-Kreislauf-Erkrankungen auslösen können. Außerdem ist Ghee leicht verdaulich und verleiht dem Essen einen milden Buttergeschmack, weshalb es auch gut zum Backen geeignet ist.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Ghee immer noch reines Fett ist und daher in Maßen genossen werden sollte, um einen gesunden Lebensstil zu gewährleisten – wie es auch die Ayurveda-Lehre vorsieht.
Ghee, das ayurvedische Butterschmalz, hat nicht nur kulinarische Vorzüge, sondern auch gesundheitliche Vorteile. Es fördert das Verdauungsfeuer Agni und unterstützt die Regeneration des Magens, insbesondere nach Magen-Darm-Entzündungen. Ghee entgiftet den Körper und wirkt entschlackend, indem es Giftstoffe bindet und ausleitet. Es gibt sogar medizinisches Ghee, das mit Heilkräutern vermischt wird und noch intensiver wirken soll.
Auch für die Haut- und Gesichtspflege kann Ghee eingesetzt werden. Dank seiner entzündungshemmenden Wirkung kann es Narbenbildung, Rötungen und Schuppenflechte vorbeugen. Ghee eignet sich auch zum Abschminken und kann die Fußsohlen massiert werden, um einen besseren Schlaf zu fördern. Morgens kann Ghee für das Ölziehen verwendet werden, um Karies und Entzündungen vorzubeugen.
Allerdings ist es wichtig zu beachten, dass Ghee immer noch reines Fett ist und in Maßen konsumiert werden sollte. Ayurveda empfiehlt eine ausgewogene Ernährung und eine gesunde Lebensweise in allen Bereichen des Lebens.
Wenn es um die Vorteile des indischen Speisefetts Ghee in der Küche geht, lassen sich drei wesentliche Punkte zusammenfassen:
- Erstens kann Ghee ohne Probleme hoch erhitzt werden. Im Gegensatz zu flüssiger Butter oder anderen Ölen verbrennen beim heißen Ghee keine Eiweiße, auch bei Temperaturen über 100 Grad bleiben die Fettsäuren erhalten und oxidieren nicht. Das bedeutet, dass keine freien Radikale entstehen, die als allgemein ungesund gelten.
- Zweitens hält Ghee sehr lange. Während Butter nach einiger Zeit ranzig wird, kann Ghee über Wochen hinweg sogar ungekühlt aufbewahrt werden.
- Und schließlich ist Ghee auch für Menschen mit Laktoseintoleranz eine gute Option. Der Laktosegehalt im Ghee ist so niedrig, dass es auch von laktoseintoleranten Personen ohne Probleme konsumiert werden kann.
Kann ich das Ghee als Medikament verwenden?
Obwohl Ghee in der ayurvedischen Medizin als Heilmittel verwendet wird, sollte es nicht als Ersatz für medizinische Behandlungen betrachtet werden. Ghee kann jedoch in Verbindung mit anderen Therapien genommen werden, um den Körper zu entgiften und zu reinigen. Insbesondere die Reinigungstherapie Panchakarma verwendet Ghee, um Schlacken und Gifte aus dem Körper zu lösen. Die Wirkung von Ghee beruht auf seiner Fähigkeit, Giftstoffe zu binden und aus dem Körper auszuscheiden. Es kann daher helfen, den Verdauungstrakt zu beruhigen und zu regenerieren.
Wenn Du neugierig geworden bist und Ghee selbst ausprobieren möchtest, kannst Du es entweder kaufen oder selbst herstellen. Hochwertiges Ghee zu produzieren erfordert Zeit und Geschick, aber es kann in Reformhäusern oder Online-Shops gekauft werden. Es ist jedoch wichtig, sicherzustellen, dass es sich um qualitativ hochwertiges und authentisches Ghee handelt, um maximale Vorteile zu erzielen. Beachte, dass Ghee als Nahrungsergänzungsmittel und nicht als Medikament betrachtet werden sollte und dass es nicht dazu verwendet werden sollte, medizinische Erkrankungen zu behandeln oder zu heilen.
Die Herstellung von Ghee – dem geklärten Butterfett – ist gar nicht so schwierig und kann bequem zu Hause durchgeführt werden. Hier sind die Schritte, die Du befolgen musst:
Ghee herstellen
Zutaten für Ghee:
- Bio-Weidebutter / Süßrahmbutter
- Ein breiter Topf, idealerweise aus Edelstahl
- Ein steriles Einmachglas mit Bügelverschluss oder ein Schraubglas
- Ein Baumwolltuch oder alternativ Kaffeefilter
Schritte zur Herstellung
- Schneide die Butter in Stücke und gib sie in den Topf. Achte darauf, dass die Butter im flüssigen Zustand nicht zu hoch im Topf steht.
- Lass die Butter bei niedriger Hitze zerlaufen, ohne dass sie braun wird.
- Erhöhe die Hitze kurz, bis die Butter aufkocht.
- Reduziere die Hitze wieder und lass die Butter für etwa 30 – 40 Minuten köcheln. Je nach Buttermenge kann es auch länger dauern.
- Entferne während des Kochens den Eiweißschaum, der sich an der Oberfläche bildet.
- Das Ghee ist fertig, wenn kein Schaum mehr entsteht und das Fett eine klare Farbe hat.
- Nimm den Topf vom Herd und lass das Ghee ein paar Sekunden abkühlen.
- Lege währenddessen das Baumwolltuch über die Öffnung des Einmachglases.
- Gieße das Ghee durch das Tuch ins Glas. Alternativ kann auch ein Kaffeefilter zum Abseihen verwendet werden.
- Verschließe das Glas gut. Wenn Du ein Schraubglas hast, kannst Du es kurz auf den Kopf stellen, um ein Vakuum zu erzeugen, welches das Ghee noch länger haltbar macht.
- Lagere das Ghee an einem kühlen und trockenen Ort, vermeide jedoch direkte Sonneneinstrahlung.
Wichtig ist, dass Du während des gesamten Herstellungsprozesses am Herd bleibst und den Topf sofort vom Herd nimmst, wenn etwas anbrennt. Das Rühren der Butter ist dabei nicht empfehlenswert. Wenn Du ein paar Versuche unternimmst, wirst Du schließlich in der Lage sein, hochwertiges Ghee selbst herzustellen und von all seinen positiven Wirkungen profitieren.